Auf der UN-Konferenz über die menschliche Umwelt (Stockholmer Konferenz),
die vom 5. bis 16. Juni 1972 in Stockholm stattfand, kamen erstmals viele
Länder mit unterschiedlichen sozioökonomischen Strukturen und
Entwicklungsniveaus zum Thema "Umwelt" zusammen. Am Ende der Konferenz
wurde die UN-Erklärung über die menschliche Umwelt verabschiedet.
Das Konzept der nachhaltigen Entwicklung wurde erstmals im
Brundtland-Bericht der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung von 1987
definiert als "Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation
entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden,
ihre Bedürfnisse zu befriedigen".
Die UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung (Rio-Konferenz), die vom 3.
bis 14. Juni 1992 in Rio de Janeiro stattfand, war ein wichtiger Schritt
auf dem Weg zur Verabschiedung einer Reihe von Grundsätzen, die den Staaten
ein umweltbewusstes Management vorschreiben. In diesem Rahmen wurden neben
der Agenda 21, bei der es sich in erster Linie um einen Aktionsplan
handelt, auch die Erklärung von Rio und die Waldgrundsätze verabschiedet.
Außerdem wurden auf der Konferenz das UN-Rahmenübereinkommen über
Klimaänderungen und das UN-Übereinkommen über die biologische Vielfalt zur
Unterzeichnung freigegeben. Das UN-Übereinkommen zur Bekämpfung der
Wüstenbildung, das im Einklang mit den Beschlüssen der Konferenz von Rio
vorbereitet wurde, wurde 1994 zur Unterzeichnung aufgelegt.
Die Millenniumserklärung und die Millenniumsentwicklungsziele für das Jahr
2015, die einen universellen Rahmen für die Entwicklung vorgeben, wurden
von den Regierungen auf dem Millenniumsgipfel der Vereinten Nationen im
Jahr 2000 angenommen und gelten als ein Instrument, das es den
Entwicklungsländern ermöglicht, mit den Industrieländern für unsere
gemeinsame Zukunft zusammenzuarbeiten. Im Rahmen der Gewährleistung der
ökologischen Nachhaltigkeit umfassen die Millenniums-Entwicklungsziele die
Harmonisierung der Grundsätze der nachhaltigen Entwicklung mit den
nationalen Politiken und Programmen, die Umkehrung des Verlusts der
Umweltressourcen, die Verringerung des Verlusts der biologischen Vielfalt
und die Halbierung der Bevölkerung ohne nachhaltigen Zugang zu gesundem
Trinkwasser.
Der "Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung" fand vom 26. August bis 4.
September 2002 in Johannesburg statt, um die Ergebnisse der Konferenz von
Rio weiterzuverfolgen und die Bemühungen der Länder und der relevanten
Interessengruppen zur Erreichung der Millenniums-Entwicklungsziele zu
harmonisieren.
Als Fortsetzung dieser Bemühungen fand 20 Jahre nach der Rio-Konferenz von
1992 vom 20. bis 22. Juni 2012 in Rio de Janeiro die UN-Konferenz über
nachhaltige Entwicklung (Rio+20) statt. Als Ergebnis des Rio+20-Gipfels
wurde ein Abschlussdokument mit dem Titel "Die Zukunft, die wir wollen" als
Fahrplan für die Entwicklung angenommen.
Als Folgemaßnahme zu den Millenniumsentwicklungszielen wurde am 27.
September 2015 in New York die "Agenda 2030: UN-Nachhaltigkeitsziele"
verabschiedet, die 17 Ziele und 169 Unterziele umfasst.
Mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung der
Agenda 2030wurde ein neuer globaler
Entwicklungsrahmen geschaffen und Umweltthemen wie nachhaltige Städte,
Klimawandel, Bekämpfung von Dürren und Schutz der biologischen Vielfalt in
die Agenda für nachhaltige Entwicklung aufgenommen. Die Ziele 6, 11, 13, 14
und 15 der nachhaltigen Entwicklungsziele lauten wie folgt:
Ziel 6: Zugänglichkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und
sanitären Einrichtungen sicherstellen;
Ziel 11: Aufbau integrativer, sicherer und nachhaltiger Städte;
Ziel 13: Dringende Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner
Auswirkungen ergreifen;
Ziel 14: Ozeane, Meere und Wasserressourcen schützen und nachhaltig nutzen;
Ziel 15: Schutz, Wiederherstellung und Förderung der nachhaltigen Nutzung
der Landökosysteme, nachhaltige Waldbewirtschaftung, Bekämpfung der
Wüstenbildung, Eindämmung und Umkehrung der Bodendegradation und Eindämmung
des Verlusts der biologischen Vielfalt.
Der Bericht über die Fortschritte bei den Zielen für nachhaltige
Entwicklung wird jährlich vom UN-Generalsekretär veröffentlicht.