Gemeinsame Erklärung, die zum Abschluss des trilateralen Treffens der Außenminister der Islamischen Republik Afghanistan, der Republik Türkei und der Islamischen Republik Pakistan angenommen wurde, (Istanbul, 23. April 2021)

Seine Exzellenz Mevlüt Çavuşoğlu, Außenminister der Republik Türkei, Seine Exzellenz Mohammad Haneef Atmar, Außenminister der Islamischen Republik Afghanistan, und Seine Exzellenz Makhdoom Shah Mahmood Qureshi, Außenminister der Islamischen Republik Pakistan, hielten am 23. April 2021 ein trilaterales Treffen in İstanbul ab.

Anlässlich des Trilateralen Treffens haben die drei Außenminister,

ihr Engagement für die Unterstützung eines friedlichen, souveränen, unabhängigen, demokratischen und einheitlichen Afghanistans, bekräftigt,

anerkannt, dass ein nachhaltiger Frieden nur durch einen integrativen, unter afghanischer Führung und in afghanischem Besitz befindlichen politischen Prozess erreicht werden kann, der einen dauerhaften und umfassenden Waffenstillstand zusammen mit einer integrativen politischen Lösung zur Beendigung des Konflikts in Afghanistan zum Ziel hat,

ihre Unterstützung für den Afghanistan Friedensprozess und für die laufenden Afghanistan-Friedensverhandlungen in Doha, damit eine gerechte und dauerhafte politische Lösung erreicht wird, betont,

die Bemühungen der Türkei, Katars und der Vereinten Nationen, ein hochrangiges Treffen in Istanbul abzuhalten, das den laufenden Friedensverhandlungen in Afghanistan Schwung verleihen soll, gewürdigt,

daran erinnert, dass die Istanbuler Konferenz nach ausführlichen Gesprächen mit allen relevanten Parteien verschoben wurde, um die Konferenz dann abzuhalten, wenn die Bedingungen für sinnvolle Fortschritte günstiger würden, und forderten daher alle Parteien, insbesondere die Taliban, auf, ihr Engagement für eine umfassende Verhandlungslösung zu bekräftigen, die zu einem dauerhaften Frieden in Afghanistan führt, der vom afghanischen Volk, der Region und der internationalen Gemeinschaft gewünscht wird,

das anhaltend hohe Maß an Gewalt in Afghanistan bedauert, vor allem die hohe Zahl der zivilen Opfer und verurteilten insbesondere die Angriffe auf Angestellte des öffentlichen Dienstes, Aktivisten der Zivilgesellschaft, Menschenrechtsverteidiger, Journalisten und Pressemitarbeiter,

die dringende Notwendigkeit eines sofortigen Waffenstillstands betont, sowohl um das bestehende hohe Maß an Gewalt zu beenden als auch um eine förderliche Atmosphäre für die Friedensgespräche zu schaffen,

die Bedeutung des Herz von Asien-Istanbul Prozesses (HoA-IP) als wesentliche Plattform anerkannt, die zur regionalen Stabilität in Bereichen beiträgt, die von der politischen und sicherheitspolitischen Zusammenarbeit bis zur wirtschaftlichen Integration reichen,

ihre gemeinsame Entschlossenheit, den Terrorismus in all seinen Formen und Erscheinungsformen zu bekämpfen, bekräftigt,

die Rolle der Regional- und Nachbarländer, insbesondere Pakistans und Irans, bei der Aufnahme afghanischer Flüchtlinge seit mehr als vier Jahrzehnten eingeräumt und forderten die Schaffung geeigneter Bedingungen in Afghanistan für ihre freiwillige, sichere, würdige, rasche und nachhaltige Rückführung durch einen gut ausgestatteten Plan,

die internationale Gemeinschaft nachdrücklich aufgefordert, den Aufnahmeländern bei der Versorgung der Grundbedürfnisse der afghanischen Flüchtlinge weiterhin Beistand zu leisten und die Rückführungs- und Reintegrationsbemühungen der afghanischen Regierung zu unterstützen.

brachten ihre Entschlossenheit zum Ausdruck, die Zusammenarbeit in Bezug auf regionale Vernetzung in den Bereichen Verkehr, Handel, Energie, persönliche Kontakte, Bildung, sozialer und kultureller Austausch, Tourismus zu steigern,

die weitreichenden Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf das Wirtschaftswachstum und die öffentliche Gesundheit besprochen, vereinbarten den Austausch von Informationen, Forschungsergebnissen, Fachwissen und der besten Methoden und riefen unter Berücksichtigung der kapazitären Einschränkungen der Entwicklungsländer zu verstärkter internationaler Zusammenarbeit und Solidarität auf, um der Herausforderung wirksam zu begegnen,

den Beitrag des Trilateralen Gipfelprozesses zum regionalen Dialog und zur regionalen Zusammenarbeit anerkannt, eine Planung für die Wiederbelebung des besagten Prozesses vereinbart, um die bilaterale sowie trilaterale Zusammenarbeit zwischen den drei Ländern zu vertiefen, um gemeinsame Sicherheitsbedrohungen anzugehen und an den bestehenden regionalen wirtschaftlichen Möglichkeiten zu arbeiten,

Seine Exzellenz Mohammad Haneef Atmar, Außenminister der Islamischen Republik Afghanistan, und Seine Exzellenz Makhdoom Shah Mahmood Qureshi, Außenminister der Islamischen Republik Pakistan, bedankten sich bei Seiner Exzellenz Mevlüt Çavuşoğlu, Außenminister der Republik Türkei, sowie bei der Regierung und dem brüderlichen Volk der Türkei für die Ausrichtung des trilateralen Treffens.