FA-20, 16. Juli 2022, Antwort des Sprechers des Außenministeriums, Botschafter Tanju Bilgiç, auf eine Frage zu den Behauptungen, die in der britischen Presse über Türkiye in Anlehnung an die Außenministerin des Vereinigten Königreichs, Liz Truss, aufgestellt wurden

In der britischen Presse wurden Berichte veröffentlicht, wonach die britische Außenministerin Liz Truss, im Falle ihrer Wahl zur Premierministerin, ein ähnliches Kooperationsabkommen mit Türkiye fordern werde, das dem Kooperationsabkommen mit Ruanda im Bereich des Asyls entspricht. Wir hoffen, dass diese Behauptungen, die in Anlehnung an Frau Truss veröffentlicht wurden, haltlos sind.

Es kann nicht akzeptiert werden, dass Türkiye, die seit acht Jahren die meisten Flüchtlinge weltweit aufgenommen hat, auf Ersuchen von Drittländern eine noch größere Last auf sich nimmt und sich darüber hinaus an einer Vorgehensweise beteiligt, die mit den internationalen Bestimmungen zum Asylrecht unvereinbar ist. Türkiye wird weder ein Flüchtlingslager noch ein Grenzwächter für irgendein Land sein und wird unter keinen Umständen die internationalen Verpflichtungen von Drittstaaten übernehmen. Im Übrigen hatten wir unsere Haltung bereits im vergangenen Jahr öffentlich mitgeteilt, nachdem ähnliche Nachrichten über afghanische Flüchtlinge veröffentlicht worden waren.

In diesem Zusammenhang fordern wir alle Länder auf, ihren internationalen Verpflichtungen nachzukommen und gleichermaßen Verantwortung in Bezug auf Migration zu übernehmen.