FA-1, 19. Januar 2021, Antwort vom Sprecher des Außenministeriums, auf eine Frage zu den Aussagen des griechischen Außenministers Dendias über die griechische Minderheit in unserem Land

Es ist tragikomisch, dass der Außenminister eines Landes, das vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wegen dessen Assimilierungs- und Repressionspolitik gegenüber der türkischen Minderheit in Westthrakien dreimal verurteilt wurde, unser Land bezüglich der Minderheiten kritisiert.

In den letzten Jahren wurden in unserem Land in Abstimmung mit unseren griechisch-orthodoxen Staatsbürgern viele konstruktive Schritte zur Lösung der Probleme der griechisch-orthodoxen Minderheit unternommen. In Griechenland hingegen, einem EU-Mitglied, welches sich als Wiege der Demokratie betrachtet, gibt es bei der Lösung der Probleme der türkischen Minderheit in Westthrakien einen Rückschritt, anstatt eines Fortschritts.

Griechenland verletzt konsequent die Rechte der türkischen Minderheit in Westthrakien, die durch den Vertrag von Lausanne und andere multilaterale Abkommen gewährt wurden. Zudem setzt es die Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte bezüglich der Verleugnung der türkischen Identität immer noch nicht um. Die jüngsten Praktiken im Zusammenhang mit den Madrasas in Westthrakien zeigen, dass nicht nur der Ausdruck „türkisch“, sondern auch der Ausdruck „Minderheit“ in Griechenland nicht länger geduldet wird.

Während die Türkei auf Wunsch ihrer griechisch-orthodoxen Staatsbürger Schulen in Gökçeada für nur vier Schüler geöffnet hat, schließt Griechenland weiterhin die Schulen der Minderheiten in Westthrakien. Der Rückgang der Anzahl der westthrakischen Minderheitenschulen von 231 auf 115 in den letzten 25 Jahren ist das konkreteste Beispiel für den Unterschied in der Haltung der beiden Länder gegenüber Minderheiten. Bevor der griechische Außenminister solche verhängnisvollen Aussagen macht, sollte er erst in den Spiegel blicken und vor der eigenen Haustür kehren.

Griechenland sollte die Probleme der türkischen Minderheit in Westthrakien, insbesondere in Fragen der Religionsfreiheit, der Verleugnung der türkischen Identität und der Bildung, im Dialog mit der türkisch-muslimischen Minderheit lösen, indem es dem Beispiel der konstruktiven Schritte folgt, welche unser Land gegenüber Minderheiten unternommen hat.