FA-16, 28. April 2021, Antwort vom Sprecher des Außenministeriums, Botschafter Tanju Bilgiç, auf eine Frage zu den Diskussionen über die Sitzordnung während des Besuchs der Präsidenten des Europäischen Rates und der Europäischen Kommission in der Türkei

Die Debatte über die Sitzordnung, die nach dem Besuch der Präsidenten des Europäischen Rates und der Europäischen Kommission in unserem Land stattfand, hat nichts damit zu tun, weder Europäer oder eine Frau zu sein noch hat es keinerlei Verbindung zum Istanbuler Konvention oder zum Status der Europäischen Kommission. Es ist daher sinnlos, in dieser Angelegenheit nach Hintergedanken oder schlechten Absichten zu suchen.

Das Problem ist das Ergebnis mangelnder Koordination und Nachlässigkeit des EU-Protokollpersonals. Die Türkei hat die eingegangenen Anfragen erfüllt. In Übereinstimmung mit den universellen protokollarischen Regelungen wird in der Türkei bei der Umsetzung der protokollarischen Regelungen keine Unterscheidung nach dem Geschlecht der besuchenden Beamten vorgenommen. Daher sollte niemand die Gastfreundschaft und Erfahrung der Türkei, die eine tief verwurzelte Tradition der Diplomatie hat, bei der Aufnahme von Delegationen in Frage stellen.

Die Türkei ist erfreut, dass die Präsidentschaft der EU-Kommission zum ersten Mal von einer Frau übernommen wurde und glaubt, dass dies ein wichtiger Schritt für die Stärkung der Frauen und die Gleichberechtigung ist. Unser Präsident hat eine enge und freundschaftliche Beziehung zu Frau Ursula von der Leyen, die auf gegenseitigem Vertrauen und Respekt beruht.

Es ist bedauerlich, dass dieses Ereignis, das aus den internen politischen Auseinandersetzungen der EU stammt und dessen jeder Einzelheit den EU-Beamten bekannt ist, immer noch als Material für politische Debatten in einigen EU-Ländern verwendet wird und insbesondere mit Geschlechterdiskriminierung in Verbindung gebracht wird.

Entscheidend ist, dass die Chefs der beiden wichtigen EU-Institutionen gemeinsam das EU-Beitrittsland Türkei besucht haben, und der Inhalt sowie die Ergebnisse dieses Besuchs. Wir hoffen, dass die EU-Institutionen untereinander einen Konsens erzielen und ähnliche Vorfälle anderswo vermeiden.