Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC)

Zweck der Organisation :

Stärkung der Zusammenarbeit und Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten, Schutz der Rechte und Interessen der islamischen Welt.

Gründungsdatum:

25. September 1969

Hauptsitz:

Dschidda, Saudi-Arabien

Generalsekretär:

Hissein Brahim Taha

Mitgliedstaaten: Sie hat 57 Mitgliedstaaten. *

Afghanistan, Albanien, Aserbaidschan, Bahrain, Bangladesch, Benin, Vereinigte Arabische Emirate (VAE), Brunei Darussalam, Burkina Faso, Algerien, Dschibuti, Tschad, Indonesien, Marokko, Côte d'Ivoire, Palästina, Gabun, Gambia, Guinea, Guinea-Bissau, Guyana, Irak, Iran, Kamerun, Katar, Kasachstan, Kirgisistan, Komoren, Kuwait, Libyen, Libanon, Malediven, Malaysia, Mali, Ägypten, Mauretanien, Mosambik, Niger, Nigeria, Usbekistan, Pakistan, Senegal, Sierra Leone, Somalia, Sudan, Surinam, Syrien*, Saudi Arabien, Tadschikistan, Togo, Tunesien, Türkiye, Turkmenistan, Uganda, Oman, Jordanien, Jemen.

* Die Mitgliedschaft Syriens wurde beim 4. Außerordentlichen OIC-Gipfeltreffen in Mekka am 14. und 15. August 2012 ausgesetzt.

Beobachterstaaten: Die Organisation hat 5 Mitgliedsstaaten mit Beobachterstatus.
Türkische Republik Nordzypern (Unter dem Namen Türkisch-Zyprischer Staat), Bosnien und Herzegowina, Zentralafrikanische Republik, Russland, Thailand.

Mitgliedsstatus von Türkiye: Türkiye ist seit der Gründung der Organisation Mitglied.

Vertretung von Türkiye bei der OIC:Mit dem Beschluss des Ministerrats vom 22. Mai 2014 beschloss Türkiye, eine Ständige Vertretung bei der OIC einzurichten, die am 24. Juli 2015 in Jeddah eröffnet wurde.

Geschichte der Organisation:

Die Organisation der Islamischen Konferenz wurde durch einen Beschluss der islamischen Gipfelkonferenz gegründet, die erstmals vom 22. bis 25. September 1969 in Rabat stattfand, als Antwort auf die Reaktionen in der islamischen Welt nach der Brandstiftung an der Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem, dem drittheiligsten Heiligtum der Muslime, durch einen australischen jüdischen Extremisten am 21. August 1969.

Der Name der Organisation wurde beim 38. Treffen des Außenministerrates, die vom 28. bis 30. Juni 2011 in Astana stattfand, in Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) geändert.

Das Büro des Generalsekretariats wurde beim ersten Treffen des Außenministerrates im März 1970 eingerichtet, ein Generalsekretär wurde ernannt und es wurde beschlossen, dass das Sekretariat bis zur Befreiung Jerusalems in Dschidda tätig sein sollte.

OIC-Charta:

Die neue Charta, die beim 11. Gipfeltreffen der ICO (Organisation der Islamischen Konferenz) am 13. und 14. März 2008 in Dakar angenommen wurde und die beim 3. Treffen des Außenministerrates in Rabat im Jahr 1972 verabschiedete ICO-Charta ersetzt, ist das wichtigste Gründungsdokument der Organisation. Die Charta legt die Ziele und Grundsätze der Organisation fest und bestimmt die Regeln für die Mitgliedschaft, den Beobachterstatus, die Organe, die friedliche Beilegung von Streitigkeiten, den Haushalt, die Finanzen und die operativen Regeln.

Die neue Charta, die die alte Charta von 1972 abändert und ersetzt, ist der wichtigste Meilenstein auf dem Weg zur Reform der Organisation. Mit der neuen Charta werden die Rechtsgrundlage und die Organe geschaffen, die für die Zusammenarbeit und die Aktivitäten der islamischen Länder im Einklang mit den heutigen Erfordernissen in dem neuen Umfeld erforderlich sind, das durch die radikalen Veränderungen auf der internationalen Bühne seit 1972 entstanden ist.

Türkiye unterzeichnete die neue Charta beim 35. Treffen des Außenministerrates (18.-20. Juni 2007, Kampala/Uganda) und die Charta trat für Türkiye am 16. Juni 2012 in Kraft.

Der Text der Charta ist unter folgendem Link abrufbar.

https://www.oic-oci.org/upload/documents/charter/en/oic_charter_2018_en.pdf

OIC-Organe

1. Islamischer Gipfel

2. Außenministerrat

3. Ständige Ausschüsse

4. Exekutivausschuss

5. Internationaler Islamischer Gerichtshof (Er wird nach Inkrafttreten des Statuts das oberste Rechtsprechungsorgan der Organisation sein.)

6. Unabhängige Ständige Menschenrechtskommission

7. Ausschuss der Ständigen Vertreter

8. Generalsekretariat

9. Nebenorgane

10. Spezialisierte Organe

11. Angeschlossene Institutionen

Islamischer Gipfel:

Das Islamische Gipfeltreffen, das höchste Entscheidungsorgan der Organisation, setzt sich aus den Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten zusammen, kommt alle drei Jahre in einem der Mitgliedstaaten zusammen, führt Konsultationen über die Verwirklichung der in der OIC-Charta festgelegten Ziele durch und trifft Entscheidungen über die in diesen Bereichen zu verfolgende Politik.

Die Mitgliedstaaten richten die Gipfeltreffen abwechselnd nach geografischen Gruppen (arabisch, asiatisch und afrikanisch) aus. Diese Regel gilt auch für andere OIC-Treffen. Seit ihrer Gründung wurden 14 Gipfeltreffen und 7 außerordentliche Gipfeltreffen organisiert, die von verschiedenen Mitgliedstaaten ausgerichtet wurden.

Türkiye übernahm den amtierenden Vorsitz des OIC-Gipfeltreffens für drei Jahre mit dem Gipfel, der am 14. und 15. April 2016 in Istanbul unter dem Motto "Einheit und Solidarität für Gerechtigkeit und Frieden" stattfand, und übergab diese Aufgabe an Saudi-Arabien beim 14. Gipfeltreffen, das am 31. Mai 2019 in Mekka stattfand.

Darüberhinaus können auch außerordentliche Gipfeltreffen abgehalten werden, wenn die Interessen der islamischen Welt dies erfordern, um Fragen von entscheidender Bedeutung für die islamische Welt zu erörtern und die Politik zu bestimmen, die von der Organisation verfolgt werden soll.

In diesem Zusammenhang fanden angesichts der Entwicklungen in Jerusalem und Palästina am 13. Dezember 2017 das 6. außerordentliche Gipfeltreffen und am 18. Mai 2018 das 7. außerordentliche Gipfeltreffen auf Einladung des Staatspräsidenten der Republik Türkiye in Istanbul statt.

Außenministerrat:

Außenministerrat (CFM), der für das zweite Entscheidungsorgan nach dem Gipfel steht, findet einmal im Jahr in einem der Mitgliedstaaten statt. Wie bei den Gipfeltreffen können bei Bedarf auch außerordentliche Treffen des Außenministerrates zu kritischen Themen, die die islamische Welt betreffen, einberufen werden.

Der Außenministerrat entscheidet über Fragen, die die Erfüllung der Ziele und die Umsetzung der allgemeinen Politik der Organisation betreffen, prüft die Fortschritte bei der Umsetzung der auf den vorangegangenen islamischen Gipfeln und Treffen des Außenministerrates gefassten Beschlüsse, prüft und genehmigt die Haushalte des Sekretariats und der angeschlossenen Institutionen und wählt den Generalsekretär.

Türkiye war dreimal Gastgeber von Treffen des Außenministerrates: 1976 (7. Treffen des Außenministerrates), 1991 (12. Treffen des Außenministerrates) und 2004 (31. Treffen des Außenministerrates).

Der stellvertretende Außenminister der Republik Türkiye nahm an dem 49. Treffen des Rates der Außenminister teil, die von Mauretanien am 16. und 17. März 2023 in Nouakchott ausgerichtet wurde.

Die Kandidatur von Türkiye für die Ausrichtung des 51. OIC-Treffens des Außenministerrates, die im Jahr 2025 stattfinden soll, wurde in der Erklärung von Islamabad (48. Treffen des Außenministerrates) festgehalten.

Ständige Ausschüsse:

Die OIC hat die folgenden ständigen Ausschüsse eingerichtet, um auf die kritischen Fragen der Organisation und der Mitgliedstaaten weiter einzugehen. Die Könige, Staatspräsidenten und Premierminister führen den Vorsitz in den Ständigen Ausschüssen. Diese Ausschüsse werden im Einklang mit den Beschlüssen des Gipfels und auf Vorschlag des Außenministerrates eingerichtet.

1. Ausschuss für Jerusalem

(Unter dem Vorsitz des Königs von Marokko)

2. Ständiger Ausschuss für Information und kulturelle Angelegenheiten (COMIAC)

(Unter dem Vorsitz des Präsidenten von Senegal)

3. Ständiger Ausschuss für wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit (COMCEC-İSEDAK)

(Unter dem Vorsitz des Präsidenten der Republik Türkiye)

4. Ausschuss für wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit (COMSTECH)

(Unter dem Vorsitz des Präsidenten der Islamischen Republik Pakistan)

Exekutivausschuss:

Der Exekutivausschuss setzt sich aus acht Mitgliedern zusammen, darunter die Gipfel- und Troika des Außenministerrates (ehemaliger, derzeitiger und künftiger Vorsitzender), Saudi-Arabien als Gastgeber des Sekretariats sowie der Generalsekretär der OIC, und tritt bei Bedarf zusammen.

Infolge der zunehmenden gewaltsamen Angriffe Israels auf das palästinensische Gebiet, der Massenbestrafung des palästinensischen Volkes und der Verbrennung eines palästinensischen Jugendkichen namens Mohamed Abu Khdair hielt der Exekutivausschuss am 10. Juli und am 12. August 2014 in Dschidda außerordentliche Treffen ab, um die von der OIC zu ergreifenden Maßnahmen gegen die weiter anhaltenden Angriffe Israels auf das palästinensische Volk, seine Einrichtungen, die Al-Aqsa-Moschee sowie die Heiligtümer der Muslime und der Christen zu prüfen. Darüber hinaus fand auf Initiative von Türkiye am 1. August 2017 in Istanbul ein außerordentliches Treffen mit offener Beteiligung auf Ebene der Außenminister statt, um die Vorfälle in Haram al-Sharif zu erörtern.

Auf Initiative von Türkiye als Amtierender Vorsitz des OIC-Gipfels fand am 22. März 2019 in Istanbul eine unbefristete Dringlichkeitssitzung des Exekutivausschusses auf Ebene der Außenminister statt, um sich mit der zunehmenden Islamophobie sowie rassistischen und fremdenfeindlichen Gewalttaten zu befassen, insbesondere dem Terroranschlag auf zwei Moscheen in Neuseeland am 14. März 2019. 19 Länder nahmen an der genannten Sitzung auf Ministerebene teil, bei der der türkische Außenminister den Vorsitz übernahm; Staatspräsident S.E. Recep Tayyip Erdoğan nahm ebenfalls an einem Teil der Sitzung teil und hielt eine Rede.

Ein Treffen zu Palästina in Jeddah im Februar 2020 und ein Online-Treffen im Juni 2020 sowie ein Online-Treffen im gleichen Format im April 2020 zum Thema Zusammenarbeit im Rahmen der Bekämpfung von Covid-19 wurden auf Initiative von Türkiye organisiert.

Schließlich fand am 16. Mai 2021 auf Initiative von Türkiye in Absprache mit den palästinensischen Behörden und Saudi-Arabien, dem amtierenden Vorsitzenden des Gipfeltreffens der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC), als Reaktion auf die israelischen Angriffe auf palästinensische Gebiete eine außerordentliche Sitzung des OIC-Exekutivausschusses mit offener Beteiligung auf Ebene der Außenminister per Videokonferenz statt. Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu nahm an diesem Treffen teil.

Generalsekretär:

Der Generalsekretär ist der oberste Exekutivbeamte der Organisation. Er wird vom Außenministerrat unter den Staatsangehörigen der Mitgliedstaaten nach dem Grundsatz der geographischen Rotation und der Chancengleichheit für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt und kann höchstens zwei Amtszeiten innehaben.

Der Generalsekretär ist dafür verantwortlich, den zuständigen Organen der Organisation Angelegenheiten, die die Organisation betreffen, zur Kenntnis zu bringen, die Umsetzung von Beschlüssen, Entschließungen und Empfehlungen der Islamischen Gipfeltreffen und der Treffen des Außenministerrates zu verfolgen, die Arbeit der einschlägigen Organe der Organisation zu koordinieren, das Programm und den Haushalt des Generalsekretariats vorzubereiten und dem Außenministerrat jährliche Berichte über die Arbeit der Organisation vorzulegen.

Bisherige OIC-Generalsekretäre:

1- Tunku Abdul Rahman (Malaysia) 1971-1973

2- Hassan Al-Touhami (Ägypten) 1974-1975

3- Amadou Karim Gaye (Senegal) 1975-1979

4- Habib Chatty (Tunesien) 1979-1984

5- Syed Sharifuddin Pirzada (Pakistan) 1985-1988

6- Dr. Hamid Algabid (Niger) 1989-1996

7- Dr. Azeddine Laraki (Marokko) 1997-2000

8- Dr. Abdelouahed Belkeziz (Marokko) 2001-2004

9- Prof. Dr. Ekmeleddin İhsanoğlu (Türkiye) 2005-2013

10- İyad Ameen Madani (Saudi-Arabien) 2014-2016

11- Dr. Yousef bin Ahmad Al-Othaimeen (Saudi-Arabien) 2016-17 November 2021

12- Hissein Brahim Taha (Chad) 17. November 2021 - bis jetzt

Die Generalsekretäre der OIC werden in der Regel im Konsens zwischen den Mitgliedstaaten während des Außenministerrates ernannt. Beim 31. Treffen des Außenministerrats im Juni 2004 in Istanbul wurde jedoch zum ersten Mal eine Wahl abgehalten, und Professor Ekmeleddin İhsanoglu wurde zum Generalsekretär gewählt. Herr İhsanoğlu, der erste türkische Staatsbürger in diesem Amt, trat sein Amt am 1. Januar 2005 an und übte es zwei Amtszeiten lang aus (bis Ende 2013).

Beim 47. Treffen des Außenministerrats (27.-28. November 2020, Niger) wurde Hissein Brahim Taha, der - dank der beharrlichen Bemühungen von Türkiye - als gemeinsamer Kandidat der afrikanischen Gruppe nominiert worden war, zum Generalsekretär der OIC gewählt und übernahm das Amt am 17. November 2021 von seinem Vorgänger Yusuf al-Useymin (Saudi-Arabien).

Hissein Brahim Taha, Generalsekretär der OIC, stattete Türkiye im November 2021 seinen ersten Besuch ab, um an der 37. Ministertagung der COMCEC teilzunehmen, und wurde während seines Besuchs vom Staatspräsidenten, dem Vizepräsidenten und dem Außenminister gesondert empfangen.

Unabhängige Ständige Menschenrechtskommission

Die Unabhängige Ständige Menschenrechtskommission (IPHRC), deren Einrichtung im Rahmen des Zehn-Jahres-Aktionsplans der OIC beschlossen wurde, das bei der dritten außerordentlichen Tagung der islamischen Gipfelkonferenz vom 7. bis 8. Dezember 2005 in Mekka verabschiedet wurde, nahm ihre Tätigkeit 2012 in Dschidda auf, nachdem die Satzung der IPHRC beim 38. Treffen des Außenministerrats der OIC vom 28. bis 30. Juni 2011 in Astana angenommen worden war.

Türkiye war Gastgeber der zweiten ordentlichen Tagung des IPHCR im Jahr 2012 und des Seminars zur Bekämpfung von Islamophobie im Jahr 2018.

Der IPHRC besteht aus 18 Mitgliedern, je sechs aus der asiatischen, afrikanischen und arabischen Gruppe. Hacı Ali Açıkgül, der Leiter der Menschenrechtsabteilung des Justizministeriums, der Türkiye im IPHRC vertritt, wurde bei den Wahlen für die 2024 frei werdenden Sitze während des 49. Treffens des Außenministerrates der OIC als Mitglied wiedergewählt und wird sein Amt für eine weitere Amtszeit ausüben.

Die Beziehungen von Türkiye zur OIC

Türkiye ist seit ihrer Gründung Mitglied der OIC und hat sich intensiv an deren Aktivitäten beteiligt. Die Türkische Republik Nordzypern (TRNZ) hat seit 1979 Beobachterstatus bei der OIC und nimmt regelmäßig an den Gipfeltreffen der OIC und den Treffen des Außenministerrates teil. Beim 31. Treffen des Außenministerrates, das vom 14. bis 16. Juni 2004 in Istanbul stattfand, wurde beschlossen, dass die TRNZ, die bisher unter der Bezeichnung "Türkisch-Zypriotische Muslimische Gemeinschaft" in der OIC vertreten war, unter der Bezeichnung "Türkisch-Zypriotischer Staat" vertreten wird, wie im Annan-Plan erwähnt. Mit den Beschlüssen, die unter dem Titel "Situation in Zypern" bei dem Gipfel und dem Außenministerrat gefasst wurden, bekräftigt die OIC die Zusammenarbeit und Solidarität mit der TRNZ und unterstützt die Lösung der Zypernfrage.

Darüber hinaus unterstützt die OIC den Schutz der Rechte und Interessen der muslimischen türkischen Minderheit und die Lösung ihrer Probleme durch ihre jährlichen Resolutionen zur türkischen Minderheit, die in Griechenland, Westthrakien und auf den Dodekanes-Inseln wohnt.

OIC-Organisationen in Türkiye:

Türkiye beherbergt die folgenden Organe der Organisation:

- zwei Nebenorgane:

Statistisches, wirtschaftliches und soziales Forschungs- und Ausbildungszentrum für islamische Länder (SESRIC),

Organisation für Islamische Zusammenarbeit Forschungszentrum für islamische Geschichte, Kunst und Kultur (IRCICA)

- einen ständigen Ausschuss: Organisation für Islamische Zusammenarbeit Ständiger Ausschuss für wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit (COMCEC)

- und vier angeschlossene Institutionen:

  • Jugendforum der Islamischen Zusammenarbeit (ICYF)
  • Forum der Rundfunkregulierungsbehörden der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (IBRAF)
  • Föderation der Berater der islamischen Länder (FCIC)
  • Institut für Normen und Metrologie für islamische Länder (SMIIC)

- eine Vertretung einer spezialisierten Organisation: Büro der Islamischen Entwicklungsbank (IDB) in Türkiye

Darüber hinaus hat das Zentrum des OIC-Schiedsgerichts im November 2021 in Istanbul seine Arbeit aufgenommen, während die Einrichtung des OIC-Medienforums (OMF) und des OIC-Zentrums für polizeiliche Zusammenarbeit und Koordinierung (PIKM) im Gange ist.

- Ständiger Ausschuss für wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit (COMCEC) der Organisation für Islamische Zusammenarbeit

Der COMCEC steht unter dem Vorsitz von S.E. Recep Tayyip Erdoğan, dem Staatspräsidenten der Republik Türkiye, und hält seine Sitzungen jedes Jahr in Türkiye ab, einmal auf technischer Ebene als Überwachungsausschuss und einmal auf Ministerebene.

Die neue Strategie und die überarbeitete Satzung des COMCEC wurden beim 4. außerordentlichen islamischen Gipfel in Mekka 2012 angenommen. Die neue COMCEC-Strategie wurde beim 13. Islamischen Gipfel in Istanbul im Schlusskommuniqué des Gipfels bestätigt.

Die Arbeitsgruppen und die COMCEC-Projektfinanzierungsinstrumente, die mit der Strategie ins Leben gerufen wurden, gewinnen immer mehr an Bedeutung. Die Einrichtung eines OIC-Schiedsgerichts und die schnellstmögliche Umsetzung des OIC-Präferenzhandelssystems gehören zu den Prioritäten von Türkiye im Rahmen der COMCEC.

Die 38. Ministertagung des COMCEC, die unter dem Vorsitz des türkischen Staatspräsidenten stattfand, wurde vom 26. bis 29. November 2022 in Istanbul abgehalten und stand unter dem Thema "Wirksame Sozialhilfe und sozioökonomische Unterstützung im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie".

- Forschungszentrum für islamische Geschichte, Kunst und Kultur (IRCICA) der Organisation für Islamische Zusammenarbeit:

Die IRCICA, deren Hauptsitz sich in Istanbul befindet, bildet eine Anlaufstelle und einen Treffpunkt für Wissenschaftler, Forscher, Künstler, Institutionen und Organisationen, die sich mit der islamischen Geschichte, Kultur, Zivilisation und Kunst beschäftigen; Sie ist bestrebt, Vorurteile über die islamische Kultur und Zivilisation abzubauen, ein zutreffendes Bild von ihnen zu vermitteln, ihre Rolle und ihren Platz in der Weltzivilisation zu erläutern und das gegenseitige Verständnis und den Dialog zwischen muslimischen Ländern und anderen Gesellschaften zu fördern; sie betreibt Forschung in diesen Bereichen und informiert die Öffentlichkeit durch die Veröffentlichung von Büchern, Bibliografien, Katalogen, Alben und anderen Quellenbüchern über diese Themen.

Das Amt des IRCICA-Generaldirektors wird seit Mai 2021 von Botschafter a.D. Prof. Dr. Mahmud Erol Kılıç wahrgenommen.

- Statistisches, wirtschaftliches und soziales Forschungs- und Ausbildungszentrum für islamische Länder (SESRIC):

Das SESRIC, dessen Sitz sich in Ankara befindet, hat die Aufgabe, sozioökonomische Statistiken über die Mitgliedsländer zu erheben, zusammenzustellen, zu bearbeiten und zu veröffentlichen, um sie den Mitgliedsländern zur Verfügung zu stellen, soziale und wirtschaftliche Entwicklungen in den Mitgliedsländern zu erforschen, zu bewerten und darüber zu berichten, um zur Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsländern beizutragen, und Ausbildungsprogramme in ausgewählten Bereichen zu organisieren, die den Bedürfnissen der Mitgliedsländer und den allgemeinen Zielen der OIC entsprechen.

Nach Ablauf der Amtszeit des bisherigen Generaldirektors Nebil Dabur wurde Zehra Zümrüt Selçuk, ehemalige Ministerin für Familie, Arbeit und soziale Dienstleistungen, zur Generaldirektorin von SESRIC gewählt und trat ihr Amt am 27. März 2023 an.

- Jugendforum der Islamischen Zusammenarbeit (ICYF):

Das ICYF wurde am 1. bis 3. Dezember 2004 in Baku von der konstituierenden Generalversammlung unter Beteiligung von Vertretern nationaler Jugendorganisationen der OIC-Mitgliedstaaten und internationaler Jugendorganisationen gemäß dem Beschluss des 31. Treffens des Außenministerrates vom 14. bis 16. Juni 2004 in Istanbul gegründet. Im Jahr 2005 erhielt das Forum durch den Beschluss des 32. Treffens des Außenministerrates in Sana'a den Status einer OIC verbundenen Organisation.

Gemäß der 2009 unterzeichneten Vereinbarung richtet Türkiye das Forum in Istanbul aus.

Der Kandidat von Türkiye, Taha Ayhan, wurde bei der dritten Generalversammlung, die vom 22. bis 24. Oktober 2018 in Istanbul stattfand, zum Präsidenten des ICYF gewählt.

- Institut für Normen und Metrologie für islamische Länder (SMIIC):

Die Idee, einen Mechanismus zur Harmonisierung der Normen zwischen den islamischen Ländern einzurichten, wurde erstmals bei der COMCEC-Tagung im Jahr 1984 geäußert.

Die in diesem Zusammenhang erarbeitete SMIIC-Satzung wurde bei der 14. COMCEC-Sitzung 1998 verabschiedet und ein Jahr später bei der 15. COMCEC-Sitzung in Istanbul den Mitgliedsländern erstmals zur Unterzeichnung vorgelegt.

Nachdem die Zahl der Mitgliedsländer, die die Satzung unterzeichnet haben, auf 10 angestiegen ist, trat die SMIIC-Satzung im August 2010 in Kraft und nahm ihre Tätigkeit in Istanbul mit dem Status einer OIC-verbundenen Organisation auf.

Herr İhsan Övüt ist seit 2014 SMIIC-Generalsekretär und seine Amtszeit wurde bei den Wahlen im November 2021 um eine weitere Amtszeit für die Jahre 2022-2024 verlängert.

-OIC Zentrum für polizeiliche Zusammenarbeit und Koordinierung

Beim 13. islamischen Gipfeltreffen, das Türkiye ausrichtete, wurde der Vorschlag angenommen, ein Zentrum mit dem Namen "OIC Zentrum für polizeiliche Zusammenarbeit und Koordinierung" in Istanbul einzurichten, dessen Mitgliedschaft freiwillig ist und das den Status einer Expertenorganisation hat, um die Zusammenarbeit zwischen den Behörden der Mitgliedsländer innerhalb der OIC zu stärken und Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau durchzuführen.

Die Satzung des Zentrums wurde beim 45. Treffen des Außenministerrates, der am 5. und 6. Mai 2018 in Dhaka stattfand, vorgelegt und angenommen. Die Satzung wurde von unserem Land beim 46. Treffen des Außenministerrates am 1. und 2. März 2019 in Abu Dhabi unterzeichnet.

-OIC-Medienforum

Bei der 9. Tagung der OIC-Informationsminister (Libreville, Gabun, 19.-20. April 2012) wurde die Einrichtung des OIC-Medienforums beschlossen, das zur Durchführung konkreter Projekte unter den Informationsorganisationen der OIC-Mitgliedstaaten, zur Organisation von Schulungsprogrammen und zur Entwicklung von Programmen zur Bekämpfung von Islamophobie beitragen soll. Beim 40. Treffen des Außenministerrates, die vom 9. bis 11. Dezember 2013 in Conakry, der Hauptstadt Guineas, stattfand, wurde die Gründung des Forums mit Sitz in Istanbul registriert und dem Forum der Status einer OIC-verbundenen Organisation verliehen.

Die Arbeiten zur Einrichtung des Forums stehen unter der Verantwortung der Direktion für Kommunikation des Präsidenten.

-OIC Zehn-Jahres-Aktionsplan:

Der Zehn-Jahres-Aktionsplan der OIC, das auf der Grundlage der Ansichten von Gelehrten und Intellektuellen ausgearbeitet wurde, wurde auf der 3. außerordentlichen Gipfelkonferenz der OIC in Mekka im Jahr 2005 verabschiedet, die islamische Solidarität zu stärken, die hohen Werte des Islams und das wahre Wesen der islamischen Zivilisation zu vermitteln und die Herausforderungen, mit denen die muslimische Welt konfrontiert ist, auf objektive und realistische Weise anzugehen.

Der neue Zehn-Jahres-Aktionsplan für den Zeitraum 2016-2025 wurde anlässlich des 13. Islamischen Gipfels am 14. und 15. April 2016 in Istanbul fertiggestellt.

Der Plan ist ein umfassender und detaillierter Fahrplan, der die folgenden Themen mit einbezieht; politischer Wille, Solidarität und gemeinsames islamisches Handeln, Mäßigung und islamische Toleranz, islamisches Recht, Islamische Fiqh-Akademie, Bekämpfung des Terrorismus, Bekämpfung der Islamophobie, Menschenrechte und verantwortungsvolle Staatsführung, Palästina und besetzte arabische Gebiete, Konfliktverhütung und -lösung, Schaffung von Frieden, wirtschaftliche Zusammenarbeit, Unterstützung der Islamischen Entwicklungsbank, soziale Solidarität angesichts von Naturkatastrophen, Bekämpfung der Armut in Afrika, Hochschulbildung, Wissenschaft und Technologie, Rechte von Frauen, Jugendlichen und Kindern sowie Familie in der islamischen Welt und kultureller Austausch zwischen den Mitgliedsländern.

-Die Brainstorming-Sitzung zur Reform des OIC

Die OIC-Reform wurde zum ersten Mal von Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu während des Treffens mit OIC-Generalsekretär Al-Othaimeen am 1. August 2017 zur Sprache gebracht. In diesem Zusammenhang wurde beim 45. Außenministerrat, der am 5. und 6. Mai 2018 in Dhaka stattfand, der unter der Leitung von Türkiye ausgearbeitete Resolutionsentwurf mit dem Titel "Organisation einer Brainstorming-Sitzung für eine umfassende Reform der OIC" angenommen.

Die erste Sitzung fand im Oktober 2018 in Jeddah statt, die zweite Sitzung im Februar 2020 in Bangladesch unter dem Ko-Vorsitz von Türkiye.

13. Islamisches Gipfeltreffen und türkischer Vorsitz des Gipfels

Seit ihrer Übernahme des Amtierenden Vorsitzes hat sich Türkiye auf Themen wie die Reform der Organisation, Konfliktlösung, Mediation, humanitäre Hilfe und Frauenfragen konzentriert. Am Ende des Gipfels wurden das Schlusskommuniqué, das OIC-Aktionsprogramm 2025, die Resolution zur palästinensischen Sache und zu Jerusalem sowie die Istanbuler Erklärung verabschiedet.

Das Schlusskommuniqué enthält den gemeinsamen Standpunkte und Beschlüsse der Mitgliedstaaten zu wichtigen politischen, wirtschaftlichen, kulturellen, sozialen Entwicklungen und zur humanitären Lage in den OIC-Mitgliedstaaten, zu den Rechten muslimischer Gemeinschaften in Nicht-OIC-Ländern und zu administrativen Fragen der Organisation; die von Türkiye als Gastgeberland ausgearbeitete Istanbuler Erklärung spiegelt die allgemeinen Ansätze zu den wichtigsten Themen auf der Tagesordnung der islamischen Welt wider; Der OIC-2025-Aktionsplan, der zweite 10-Jahres-Aktionsplan der OIC, legt die Ziele fest, die in verschiedenen Bereichen im Zeitraum 2016-2025 erreicht werden sollen, während die Resolution zur palästinensischen Sache und Al-Quds darauf abzielt, die Unterstützung für die palästinensische Sache, die das Gründungsziel der OIC darstellt, zu verstärken.

Die wichtigsten Sitzungen, die Türkiye während ihres Vorsitzes ausrichtete, waren folgende:

i) 13. Islamischer Gipfel (14.-15. April 2016, Istanbul)

ii) 3. islamische Konferenz der für Wasserfragen zuständigen Minister (17.-19. Mai 2016, Istanbul)

iii) 3. Ministerkonferenz über Jugend und Sport (4.-8. Oktober 2016, Istanbul)

iv) 6. Ministerkonferenz über die Rolle der Frauen in der Entwicklung der OIC-Länder (1.-3. November 2016, Istanbul)

v) Außerordentliche Sitzung des Exekutivausschusses mit offener Teilnahme auf Außenministerebene (1. August 2017, Istanbul)

vi) 6. außerordentlicher islamischer Gipfel (13. Dezember 2017, Istanbul)

vii) 7. außerordentlicher islamischer Gipfel (18. Mai 2018, Istanbul)

viii) Dringlichkeitssitzung des Exekutivausschusses mit offener Beteiligung auf Ebene der Außenminister (22. März 2019, Istanbul)

Während ihrer Amtszeit leistete Türkiye auch eine Pionierarbeit bei der Initiierung von Brainstorming-Sitzungen für die umfassende Reform des OIC, bei der Verabschiedung der Satzung des OIC-Zentrums für polizeiliche Zusammenarbeit und Koordinierung, um dieses Zentrum einzurichten, bei der Einrichtung des Beratenden Frauenrates des OIC, der OIC-Kontaktgruppe der Freunde der Mediation und der OIC-Kontaktgruppe für europäische Muslime.

14. Islamischer Gipfel

Das 14. islamische Gipfeltreffen wurde unter dem Motto "Mekka-Gipfel: Hand in Hand in die Zukunft", und Türkiye nahm mit einer Delegation unter Leitung von Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu am 29. Mai am Gipfeltreffen und an dem Treffen des Außenministerrates teil.

Bei dem Gipfel wurden gemeinsame Probleme der islamischen Welt, insbesondere die Palästinafrage, erörtert. Am Ende des Gipfels wurden das Schlusskommuniqué und die Erklärung von Mekka (Erklärung des Gastgeberlandes) veröffentlicht und die Palästina-Resolution verabschiedet.

Parlamentarische Union der OIC-Mitgliedstaaten (PUIC )

Die 17. Konferenz der Union der Parlamente der OIC-Mitgliedstaaten (PUIC), die von Algerien ausgerichtet wurde, fand vom 29. bis 30. Januar 2023 in Algier statt. Aus diesem Anlass besuchten der Präsident der Großen Nationalversammlung von Türkiye, Prof. Dr. Mustafa Şentop, und der Leiter der türkischen Delegation bei der COMCEC, der Abgeordnete Orhan Atalay aus Ardahan, Algerien. Auf der genannten Konferenz übergab Türkiye den Vorsitz des COMCEC an Algerien.